Spiralen für das Element Erde

Erde – das Element des Nachhausekommens, der Nahrung, des Bodens unter den Füßen. „Mutter Erde“ wurde als die große nährende Göttin verehrt, hat sogar als Pachamama in die bolivianische Verfassung Eingang gefunden und noch heute sprechen wir von Mutterboden, der die Pflanzen nährt, welche Tiere und Menschen ihrerseits nähren. Sowohl Jäger und Sammler als auch die sesshaft gewordenen Ackerbauern waren „erdverbunden“, verehrten die Erde und ihre Gaben, oft in Form von Göttinnen und religiösen Riten. Noch heute gibt es Feste, die diese Tradition fortführen wie Erntedank oder Thanksgiving. In der Bibel heißt es, die Menschen seien aus Erde gemacht und würden wieder zu Erde. Bei Beerdigungen werfen wir Erde auf den Sarg, zum Zeichen, dass wir diesen Kreislauf der Sterblichkeit akzeptieren. Erde ist Geborenwerden, Nahrung während des Lebens, Ruhepol und Regenerationsgrundlage, sie hält uns, trägt uns und beruhigt uns und wir vertrauen ihr am Ende uns an.
Die Erde erscheint unendlich und selbstreinigend und für alle Zwecke geeignet.
Wir können uns ein Haus aus Lehm oder aus Stein bauen oder Bäume und Gemüse züchten, Tiere weiden lassen oder ihre Schätze aus der Tiefe bergen.
Doch wir werfen auch Müll in die Erde, Giftmüll, Plastikmüll, Atommüll, – alles was im Weg ist und wir nicht mehr brauchen können. Und wir übernutzen die Erde, fällen zu viele Bäume, laugen sie aus, beuten sie aus, verderben sie in jeder Form.
Leider zeigt sich, dass sie nicht unendlich und nicht beliebig regenerationsfähig ist.
Aus geehrtem nährendem Mutterboden wurde ansprüchliches Vaterland und damit fast überall ein Prozess der grenzenlosen Ausbeutung in Gang gesetzt.
Ich möchte ein Zeichen für Umkehr setzen, indem ich der Erde Spiralen der Wertschätzung widme. Spiralen aus Stein oder aus Kastanien.
Steine – ein Aspekt des Elements Erde – faszinieren viele Menschen, egal ob Kinder oder Erwachsene. Ein Stein kann ein Begleiter sein, ein gefundenes Kunstwerk, ein Glücksbringer, etwas, wovon man sich nicht mehr trennen mag, ein Faszinosum. Manche sagen, Steine können heilen. Mag sein – nur welche Steine und wen – das ist eine andere Frage. Einen Stein zu finden, kann glücklich machen, es kann eine Tür öffnen zu der wieder neuen Entdeckung, dass die Erde wundervoll ist, – auch und gerade, wenn sie nicht nützlich ist, – genau wie wir selbst. Es kann uns mit dem Leben versöhnen. Ein Stein, den ich finde, kann älter sein als die Menschheit und zugleich mich in der Ruhe des Augenblicks ankommen lassen, weil ich etwas gefunden habe, das mich aufhören lässt, zu suchen. Auch Kastanien gehören zur Erde, kommen aus ihr durch die Bäume und werden wieder zu ihr durch Verwesung. Die Erde und wir sind verbunden. Wir haben uns was zu sagen, auch und gerade – ganz ohne Worte.

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